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Ja, der Verkauf von Ökostrom ist ein moderner Ablasshandel: Wenn mein Geld zum Ökostromproduzenten fließt, dann mache ich Platz frei für andere Stromkäufer, die nicht fragen, woher der Strom aus ihren Steckdosen kommt. Die konventionelle Stromproduktion kann sich also hinter  dem Ökostromhandel verstecken. Ich bezweifle, dass der Ökostromkauf überhaupt Einfluss auf die eine grüne Stromproduktion hat.

Oder glauben Sie, dass der Ablasskauf zu Luthers Zeiten einen positiven Einfluss auf die Moral gehabt haben könnte? Ich glaube, dass das Gegenteil der Fall war. Mehr Ehrlichkeit ist für die Moral einfach besser.

Auch in Anders würde es sich verhalten, wenn wir Ökostrom lokal handeln würden: Ich könnte dann meine Spülmaschine starten, wenn viel erneuerbarer Strom im lokalen Netz verfügbar und der Strom günstig ist. Der Produzent von Ökostrom könnte seinen Strom an die Kunden verkaufen, die ihren Bedarf an das verfügbare Angebot anpassen. Das wäre ehrlich und würde die Ökostromproduktion ankurbeln.

In Bezug auf die Energiewende, die aktuell in einer Krise steckt, bräuchten wir mehr Ehrlichkeit, vor allem eine größere Übereinstimmung von Geld- und Stromflüssen.

Soweit mein Beitrag zum Lutherjahr.

gez. U. Schaaf

Siehe auch meinen Blog-Beitrag: Wahnwitz Stromhandel

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