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Bei unseren Seeger Energiegesprächen hatten wir am 15. Januar 2020 eine Veranstaltung:

...

Als wir die Veranstaltung vorbereitet haben, schickte mir ein Freund folgende Nachricht zu:

“Hallo Ulrich,
. . .
Konkret zum Thema Erdgas: Ich bitte dich bei deinem Impulsvortrag auch zu erwähnen, dass durch Leckagen in Erdgaspipelines sehr viel Methan entweicht. Die fossile-Energie-Branche erwähnt immer gerne, dass Erdgas weniger CO2/kWh freisetzt als Erdöl oder gar Kohle. Wenn man nur das CO2 betrachtet stimmt das - aber mit dem entwichenen Methan, welches deutlich kimaschädlicher ist als CO2 - wird der Klimaschaden deutlich stärker. Siehe Artikel hier
Erdgas aus Russland hat wohl eine Leckage von 3...4,5%, Erdgas aus Fracking USA hingegen wird auf >10% geschätzt (Problem ist dass bei aufgegebenen oder von Anfang an schwache Fracking Bohrlöcher viel Methan entweicht - das aber nicht prozentual zum genutzten Gas zählt)
Unsere Bundesregierung erbringt uns also mit dem Verbot neuer Ölheizungen einen Wechsel zu mehr Erdgas einen "Bärendienst" der schädlicher für die Umwelt ist...
Vielen Dank
Achim”

Wir hatten dies bei der Veranstaltung kurz diskutiert; die EAO-Kollegen haben diesen Befund jedoch angezweifelt; das Gutachten der Energy Watch Group sei widersprüchlich, außerdem entstehen die Emissionen nicht in Deutschland. Die Lieferanten hätten außerdem ein Interesse, selbst die Emissionen zu senken.

Das

...

kann so nicht stehenbleiben!

  1. Die Energy Watch Group hat ein seriöses Gutachten vorgelegt.
    Gerne gestehe ich die Kritik zu, dass die Problemformulierungen oft allzu dramatisch abgefasst werden.

  2. Es ist aus meiner Sicht nicht statthaft, das Emissionsproblem einfach als russisches Thema wegzuschieben. Jeder Lieferant ist nicht nur für die eigenen Probleme zuständig, sondern auch für die in seiner Lieferkette (siehe Kritik an der Textil- oder Fleischindustrie).

Was wir von den Gaslieferanten erwarten können

  • Saubere Informationen über die Fakten!
    Ungeschönt und klar!

  • In der Lieferkette für weniger Emissionen sorgen!
    Kaufen Sie den Russen das Gas nicht ab, wenn es zu klimaschädlich ist.

  • Die Lieferanten bei ihren Bemühungen um mehr Wasserstoffgehalt im Erdgas unterstützen!
    Soweit ich gehört habe, will Gasprom Anlagen zur Methan-Pyrolyse erproben.
    Aus meiner Sicht eine interessante Decarbonisierungs-Technik.

  • Bio-Erdgas aus Biogas-Anlagen fördern, konkret vor Ort.
    Initiativen starten, damit unser Biomüll zu Gas gemacht wird.

Dann ist Erdgas wirklich eine akzeptable Übergangsenergie für die Energiewende!

gez. U. Schaaf