Der Koalitionsausschuss hat in Berlin am 21.09.2019 das Klimapaket der GroKo veröffentlicht. Es stieß auf herbe Kritik. Witzig fand ich die Karikatur aus der Allgäuer Zeitung: Klimapäckchen.

Peter Altmaier hat es am 22.09. bei Anne Will in aller Deutlichkeit gesagt: Die Regierung hat Angst vor Gelbwesten in Deutschland. Und vielleicht hat er ja recht; der deutsche Bürger verhält sich in den Umfagen nach dem Prinzip:

Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!

Klimaschutz ist das wichtigste Problem! Benzin darf aber ja nicht teurer werden!

Ich finde das Klimapäckchen so gesehen auch gar nicht so schlecht:

Und das ist so sicher wie das Amen in der Kirche! Die nächste Wetterkatastrophe kommt bestimmt; dann werden die Kommissionsmitglieder den Mut finden, schärfere Maßnahmen zu fordern.

Ich finde die Klimademonstrationen der Jugend hervorragend - auch wenn viele Kids vom Papa mit dem SUV hingefahren werden. Genauso finde ich Klimakonferenzen gut - auch wenn Regierungsmitglieder mit mehreren Flugzeugen hinfliegen.

Was ich gar nicht gut finde auf allen Seiten:

Die Pariser Klimavereinbarungen sind ja begrüßenswert, aber die Begrenzung auf 1,5 bis 2 Grad Erwärmung wird (a) nicht erreicht und (b) wird der Klimawandel auch bei 2 Grad viel schneller ablaufen als bisher berechnet. (Siehe diese Meldung: Klimasensitivität wahrscheinlich höher als gedacht.)

Also besser gar nichts machen?

Wäre sehr verständlich angesichts der Dimensionen des Problems:

Ich will hier nicht die vielen Argumente aufzählen, warum es trotzdem sinnvoll ist, etwas zu tun. Nur so viel:

Und wir müssen uns dem mühsamen Klein-klein der gesellschaftlichen Änderung stellen.

Insofern ist ein Klimapäckchen besser als gar nichts.

gez. Ulrich Schaaf