2017-04-25 Kleedörfer, N-Ergie

N-Ergie war mir bekannt als Nürnberger Stadtwerk, das sich eine regionale Energieversorgung auf die Fahnen geschrieben hat. Meine Anfrage richtete sich an Josef Hasler, Vorstand, dessen Vortrag ich 2015 bei der Tagung Kommunale KWK hörte.

Meine Anfrage (Auszug) zum Thema "Energieregion Allgäu":

"Im September 2015 konnte ich Ihren Vortrag bei der Tagung 'Kommunale KWK' hören. Seither verfolge ich Ihre Aktivitäten in der Energieregion Nürnberg, insb. Ihre Unterstützung einer regionalen Energieversorgung. U.a. wurde eine Studie bei der Prognos AG "Dezentralität und zellulare Optimierung" in Auftrag gegeben. Mit unserem Energieverbund Tourismus (LINK) versuchen wir hier im Allgäu für diese Art der Energieversorgung zu werben. Das Landratsamt Ostallgäu würde das Thema 'Energieregion Allgäu' in ihr Gespräch mit den hiesigen Verteilnetzbetreibern einbringen. Dieses findet im Juli statt. Könnte ich Sie dazu in der nächsten Woche sprechen, um mir Rat zu holen?"

Mit Herrn Rainer Kleedörfer, Prokurist und Leiter des Zentralbereichs Unternehmensentwicklung, . . . hatte ich dann ein ausführliches Telefongespräch:

  • Es brauche eine beträchtliche Beharrlichkeit, um das Thema einer regionalen Energieversorgung dauerhaft bei den Beteiligten zu verankern. Geschäftsmodelle dafür seien im gegenwärtigen Rechtsrahmen nicht leicht zu implementieren.
  • In der Metropolregion Nürnberg bietet N-Ergie ein Stromprodukt Regionalstrom an: Strom aus PV- und Wind-Anlagen, aber auch aus fossil betriebenen BHKW wird aufgekauft und dann regional verkauft. Preisgestaltung so, dass der Anlagenbetreiber etwa so viel Vergütung bekommt, wie er für das Einspeisen erhält. Ein symbolischer Betrag kommt oben drauf; Umkreis ca. 100 km. Es kommt wohl auf den Mix der Anlagen an, ob man einen akzeptablen Verkaufspreis erzielt.
  • Bezogen auf unseren Energieverbund Tourismus sei dieses Modell einem Direktverkauf von Hotel A nach Hotel B vorzuziehen.
  • Wichtig bei diesem Modell sei, dass der Netzbetreiber genügend Sensorik an den Anfallstellen und an Ortsnetzstationen verbaut habe, damit man den Anfall an erneuerbarem Strom messtechnisch erfassen kann. Ein weiteres Projekt von N-Ergie beschäftigt sich mit dem Einsatz von Batterien als Stromspeicher im Netz. Siehe RONT und SWARM.

Dieses Beispiel zeigt aus meiner Sicht, wie man auf regionaler Ebene die Energiewende vorantreiben kann.

gez. U. Schaaf