Exkursion nach Fuchstal
Das Fortbildungszentrum Eggensberger hat seine Besucher gefragt, welche vorbildlichen Energie-Orte besucht werden sollen. Dabei hatte Fuchstal ein paar Stimmen mehr als Wildpoldsried. Beide Orte sind als 'Energie-Wallfahrtsorte' bekannt.
Dort stehen Windparks mit mehreren Windrädern, die ein Vielfaches des Stroms erzeugen, was die Gemeinden selbst verbrauchen können. Und weitere Anlagen für erneuerbare Energie sind über die Jahre dazugekommen.
Etwa 20 Besucher trafen sich bei der 'Energiezukunft Fuchstal', einem Gelände mit 5.000 cbm großem Wasserspeicher, Batteriespeichern und Heizkessel für Biomasse.
Erwin Karg, langjähriger Bürgermeister in Fuchstal gab uns ausführliche Erläuterungen und führte uns über mehrere Stunden.
Es begann mit einem ersten Windpark mit vier Windrädern. Diese Anlage stieß noch auf Widerstand und musste mit auswärtigen Investoren erstellt werden. Ein zweiter Windpark mit drei mächtigen Windrädern wurde dann ausschließlich mit ortsansässigen Investoren errichtet. Die Investitionsanteile waren sehr begehrt.
An der Energiezentrale gibt es neben Wärmespeichern, die in ein Nahwärmenetz einspeichern, eine Biomasse-Heizung, die im Winter läuft und Batteriespeicher, die Überschussstrom der Windparks aufnehmen. Die Windenergieanlagen sind an Umspannwerke in der weiteren Umgebung angeschlossen, mit Leitungen, die von der Gemeinde gebaut wurden. Überschussstrom von der Windenergie und großen Freiflächen-PV-Anlagen wird aber auch über eine weitere gemeindeeigene Stromleitung für Wärmeerzeugung genutzt: Im Wärmespeicher sind dafür sog Heizschwerter eingerichtet, Power-to-heat-Anlagen.
Erwin Karg, der sich als Bürgermeister zurückzieht, sprach Klartext wie er mit geringem Personalbestand Fördermittel abrufen und die komplexen Anlagen errichten konnte. Praktisch alle Einrichtungen sind im Eigentum der Gemeinde und haben für eine gute Finanzlage der Kommune gesorgt.
Anschließend fuhren wir im großen Bus, den Andreas Eggensberger selbst steuerte, zum zweiten, neuen Windpark.
Dort tun drei sehr große Windräder ihren Dienst: Nabenhöhe fast 170 m, Rotordurchmesser 160 m, Leistung fast 17 MW. Sie stehen im Wald; die Rotorblätter berühren die Baumwipfel nicht; um die Anlage herum ist jeweils eine größere gerodete Fläche notwendig, damit Kranwagen für Reparaturen anfahren können. Es gibt eine Vogelschutz-Einrichtung; sie stoppt die Windräder wenn ein Rotmilan anfliegt.
Nach der Besichtigung tauschten sich die Teilnehmer der Exkursion bei einem Mittagessen aus. Sie hatten viel gelernt und lobten die Veranstalter.
29. Mai 2025
gez. U. Schaaf