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Die Veranstaltung mit Hermann Schweizer zur Batterietechnik am 03. Februar im Haus Hopfensee war wieder sehr gut besucht.

Schweizer leitet die technische Entwicklung bei Green-Flexibility einer neuen Kemptener Firma für Batteriespeicher. Früher war er in gleicher Funktion beim Hersteller Sonnen für Heimspeicher in Wildpoldsried tätig. Das StartUp aus unserer Region hat sich viel vorgenommen und will eine führende Rolle in der Batterietechnik spielen.

Der Referent kennt den Batterie-Weltmarkt gut und macht klar, dass dessen Entwicklung von den großen chinesischen Firmen dominiert wird. Die allermeisten Batterien (über 90%) sind heute Lithium-Batterien, die vor allem für die Elektromobilität (ca. 80%) hergestellt werden. Von den alternativen Technologien könnten vor allem Sodium-Ionen-Battierien künftig eine Rolle spielen, weil die Grundstoffe kostengünstig und weltweit verfügbar sind. (Download der Folien, LINK)

Batteriespeicher zur Stabilisierung des Stromnetzes

Stationäre Batterien, die Häuser oder Quartiere mit Strom versorgen und vor allem die volatilen Stromnetze stabilisieren, gibt es in verschiedenen Größenklassen:

  • Heimspeicher mit 10-30 kWh Kapazität

  • Gewerbespeicher mit 10-1.000 kWh

  • Großspeicher mit 1.000-5.000 kWh

Für die Netzstabilisierung kommen auch Auto-Batterien in Frage. Dieses bidirektionale Laden, bei dem das Auto aufgeladen wird, wenn es Strom-Überschuss gibt und die Autobatterien Strom abgeben, wenn viel gebraucht wird, entwickelt sich derzeitig, muss aber noch reifen.

Auto-Batterieproduktion.png

Die Dominanz der asiatischen, vor allem cinesischen Firmen auf dem Weltmarkt ist überwältigend: China stellte beispielsweise 2024 fast die Hälfte aller Autobatterien her.

Europa steht mit 17% nicht ganz schlecht da, wobei auch chinesische Hersteller in Europa viel investiert haben.

Die Produktionskosten für Batterien sind in den letzten Jahren kontinuierlich gefallen, von 70 ct/kWh 2023 auf 10 ct 2024. Wenn man die Gesamtkosten für das Zwischenspeichern von Strom und dessen Nutzung in stromarmen Zeiten betrachtet, ergeben sich 20 ct/kWh, also zwei Dittel der Kosten des Strombezugs aus dem Netz. Kleine Speicher haben sich stark verbreitet; der Bestand wuchs 2024 um fast 50% auf 1,8 Mio. Die Kosten einer PV-Anlage von 15 kWp mit einer Batterie, die 10 kWh speichert (ausreichend für 10-15 Ladungen in einem Geschirrspüler), belaufen sich auf auf ca. 15 t€

Große Speicherstandorte bekommen keine Förderung, sind aber dennoch lohnend. Wenn man die Netzausbaukosten des Stromnetzes mit den Kosten von Batteriespeichern zur Stromnetz-Stabilisierung vergleicht, so kostet Netzausbau doppelt so viel.

Batterie-Nutzung im Verkehr

Bei Personenautos sind Batteriefahrzeuge heute schon Standard. 1,5 Milliarden Fahrzeuge gibt es bereits; jährlich kommen ca. 60-70 Mio dazu.

Aber auch der LKW-Verkehr wird - so Schweizer - auf E-Fahrzeuge umgestellt. Wasserstoff, den man künftig in großen Mengen brauchen wird, ist für den Lastentransport eher nicht erforderlich.

Für uns Zuschauer erstaunlich: Flugzeuge, Lufttaxis und Lastendrohnen werden ebenfalls mit Batterien fliegen.

batterie-flugzeuge.pngBatterie-Lufttaxis.pngBatterie-Drohnen.png

Diskussionen

Der Referent beantwortete viele Zuschauerfragen:

  • Zum Recycling von Batterien,
    woran in China, Amerika und Europa intensiv gearbeitet wird.

  • Zum Lithium-Abbau,
    der von Australien, Chile und China dominiert wird.

  • Zur Einbindung von Batteriespeichern
    in’s nationale Stromsystem und auf lokaler Ebene.

  • Zur Lade-Infrastruktur,
    die eher keine Wechselbatterien braucht.

  • Und zu Batterietypen,
    die neben den dominierenden Lithium-Batterien vielleicht noch Natrium-Ionen- und Redox-Flow-Batterien umfassen wird.

Das Feedback der Besucher war sehr positv.

gez. U. Schaaf

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