Blog Energie&Umwelt

Anbieterwechsel / Verteilnetze

Der bne (Bundesverband Neuer Energieanbieter e.V.) ist die Interessenvertretung der netzunabhängigen Energieerzeuger. Der Verband ist ziemlich rührig und wird schon mal von Bundesministern besucht. In seiner neuesten Mail berichtet der bne über den Monitoringbericht 2013 der Bundesnetzagentur und des Bundeskartellamts.

Der bne verweist auf den Punkt des Berichts, der für die Interessen der Verbandsmitglieder besonders wichtig sind:

  • Die mangelnde Entflechtung zwischen Netzbetrieb und Stromverkauf.
    Der Bericht fordert die "entflechtungskonforme Kommunikation" (S. 291)

und legt dann nach: Diese massive Wettbewerbsbehinderung muss endlich unterbunden werden. Dass Verteilnetzbetreiber diese Verpflichtung noch nicht umgesetzt haben, ist indiskutabel.

Weiterhin klagt der Verband darüber, dass es zu viele Verteilnetze gäbe:

'Und auch das zentrale Problem der Verteilnetze, das mangelnde Unbundling, ist weiter ungelöst. Denn der Anteil der Verteilnetzbetreiber mit unter 100.000 angeschlossenen Kunden liegt laut Monitoringbericht bei über 90 Prozent; das sind rund 1.500 Netze und Netzchen. „Eine derart stark zersplitterte Verteilnetzlandschaft ist nicht Energiewende-ready“, so Busch. „Wir brauchen endlich effiziente Netzstrukturen als Plattform für intelligente wettbewerbliche Lösungen, mit denen die Verbraucher für die Energiewende weiter zu begeistern sind.“'

Und da muss Widerspruch kommen!

Klar ist für den Anbieterwechsel eine Netzstruktur mit wenigen Netzbetreibern einfacher zu handhaben. Aber dieses Kriterium ist doch nur eines unter vielen! Viel wichtiger ist,

  • dass die Verteilnetze überschaubar bleiben, damit die Stromkunden schnell bedient werden können,
  • dass die Verteilnetze intelligent gemacht werden, damit die lokale Einspeisung von EE-Strom besser bewältigt wird,
  • dass die Energieerzeugung möglichst dezentral stattfinden kann.

Das ist viel wichtiger, damit die "deutsche Verteilnetzlandschaft . . . Energiewende-ready" gemacht wird.

Meine persönlichen Erfahrungen mit einem Anbieterwechsel in einem grenzüberschreitenden Verteilnetz habe ich hier dokumentiert.

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