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Stromhandel gefährdet Netzstabilität

Im Juni gab es an drei Tagen (6./12./25.6.) Engpässe im gesamten Stromnetz. Es gab zu wenig Strom und die Regelenergiereserve war vollkommen ausgebucht.

Blackout-Gefahr: Deutsche Netzbetreiber kämpften mit akuter Stromnot. (Spiegel-Nachricht). Was genau passiert ist muss noch genauer analysiert werden. Die Next-Kraftwerke, ein Unternehmen, das virtuelle Kraftwerke organisiert und im Regelenergiemarkt tätig ist, erklärt die Engpässe:

“Es war, speziell in der letzten Juniwoche, in fast ganz Deutschland sehr heiß: Der Mehrbedarf an Strom durch Klimaanlagen und die Leistungsreduzierungen von thermischen Kraftwerken aufgrund von Kühlwassererwärmung bei Hitzewellen sind wiederkehrende Faktoren, die wir auch im Sommer 2018 beobachten konnten.”

Es war zu wenig Angebot an Regelenergie im System. Große Marktakteure hatten ihre Reserven (spekulativ?) zurückgehalten, sodass der Preis für die plötzlich benötigte Regelenergie auf astronomische € 37.856 für 1 MW hochschoß (Normalpreis € 150 - 200). Bezahlt wird das über die Netzentgelte, die jeder Verbraucher berappen muss.

Next: “Die ÜNB (Übertragungsnetzbetreiber) drehten daher auf der Suche nach zusätzlichem Strom jeden Stein um: Sie kauften Strom am Intradaymarkt zu, setzten die Abschaltverordnung (AbLaV) für Stromgroßverbraucher in Kraft und forderten Stromlieferungen aus dem europäischen Ausland an.”

Wer’s genauer wissen will, dem empfehle ich diesen Artikel: Der grüne Sündenbock
Immer wird die erneuerbare Energie als Schuldiger herangezogen.

Bild: Next-Kraftwerke

Ich meine: Der von der Physik weitgehend losgelöste Stromhandel ist ein großes Unglück. Er gefährdet die Netzstabilität und kommt die Verbraucher teuer zu stehen. Wir brauchen ein anderes Stromsystem!

gez. U. Schaaf

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