Blog from July, 2013

Newsletter 14: Pilotprojekte

eGovernance-Manager

Internet-Dienst für Energie, Umwelt und Sicherheit
Juli 2013

Liebe eGovernance-Interessenten,

mit diesem Newsletter informieren wir Sie über eine intensive Erprobungs- und Prototyp-Phase in den letzten Monaten. Sie haben davon weniger gehört, weil viele Informationen nicht veröffentlicht wurden. Dieser Newsletter vermittelt Ihnen hoffentlich einen Eindruck von diesen spannenden Wochen. Er beschreibt dabei - durchaus kritisch - die Situation, in der wir uns befinden.

Wiki

unser Projekt für den Informationsaustausch zum Thema Energieeffizienz: Die Plattform läuft und wird nach und nach mit Inhalten gefüttert. Es war uns klar, dass dies eine anspruchsvolle und aufwändige Angelegenheit sein wird. Die öffentlichen Wiki-Bereiche sind langsam gewachsen. Den Bereich Institutionen & Plattformen haben wir weiter ausgebaut. Mit den meisten aufgeführten Institutionen wurde Kontakt aufgenommen, um eine Vernetzung der Plattformen voranzubringen. Leider sind die Widerstände beträchtlich: Vor allem die öffentlichen und halböffentlichen Plattformen tun sich schwer mit einer einfachen Zusammenarbeit. Dabei hätten es viele dringend nötig, weil sie ziemlich lustlos dahindümpeln.

Dies hat im Falle der Stromsparinitiative des Bundesumweltministeriums bereits zu sehr kritischem Pressecho geführt. Wir applieren an die Verantwortlichen: Seien Sie endlich mutiger und vernetzen Ihre Plattformen!  Es ist höchst unerfreulich, dass für diese Plattformen so viel Geld ausgegeben wird und die Akzeptanz so gering ist. Wir werden dran bleiben: Derzeit sind wir in Kontakt mit bayerischen Behörden aus dem Umwelt- und Wirtschaftsbereich und führen Gespräche über eine solche Vernetzung.

Mit zwei neuen Bereichen in der Kategorie Wissen haben wir angefangen:

  • Tagungen: Die interessanten Unterlagen der C.L.I.M.A.T.E.-Veranstaltung von KUMAS sind hier hinterlegt. Ich hatte Sie auf diese Tagung hingewiesen.
  • Werkzeuge: Diesen Bereich gründen wir jetzt für zwei Strom-Themen, zu denen wir keine Informationsplattformen gefunden haben. (Messgeräte, Spitzenlastbegrenzung)
    Andere Bereiche werden folgen, wobei die Kunden einen Erfahrungsaustausch über konkrete Projekte wünschen. Wir arbeiten daran, die Plattform schrittweise interessanter zu machen; Sie können uns dabei helfen, indem Sie Feedback geben oder aktiv auf Themen hinweisen!

Energiemonitoring

ist das Angebot für die Messung von Energieeffizienz in KMU. Dazu gibt es eine neue Beschreibung und konkrete Erfahrungen aus einem prototypischen Projekt in einem Hotel.

Dabei haben wir viel gelernt, den Umgang mit StromMessgeräten, wie man mit Handwerkern zusammenarbeiten muss und welche Informationen Energieberater brauchen. Die Messaktion hat sich voll gelohnt; das Hotel kann voraussichtlich 10 - 20% der Stromkosten sparen, obwohl es energetisch bereits gut aufgestellt ist: Es ist jetzt bekannt, wo die eigentlichen Stromfresser sitzen und welche Konstellationen dazu führen, dass die teure Spitzenlast nach oben getrieben wird.

Bei der Bearbeitung des Messprojekts wurden die Informationen und Daten über eine geschützte Internet-Work-Area ausgetauscht. Diese Plattform, die über das Wiki verwaltet wird, bleibt bestehen. Das Energiemanagement des Hotels wird künftig darüber abgewickelt.

Im Zuge des Projekts wurde auch eine neue Software für die grafische Auswertung entwickelt: Die Minuten-genauen Daten sind in einer geschützten Messdatenbank abgelegt und werden über grafische Auswertungssoftware in feinster oder aggregierter Form dargestellt.

Energiekonto

Für dieses Projekt waren wir schwer auf Achse, um EVU's zu finden, mit denen man ein prototypisches Projekt aufsetzen kann. Bis jetzt ist das noch nicht gelungen. Die Erfahrungen beim Energiemonitoring haben gezeigt, dass die Übermittlung der Daten nicht mit einer Excel-Tabelle getan ist. Die Übernahme der Verbrauchsdaten vom Versorger ist zwar heute schon möglich, der Prozess ist aber zu fehleranfällig und die Daten stehen nicht früh genug zur Verfügung.

Soweit der Bericht zu den Arbeiten am Schwerpunkt Energieeffizienz. Der Umweltschutz und die Arbeitssicherheit sind hinter dem Thema Energie ziemlich verblasst. Sie sind jedoch nicht vergessen.

In eigener Sache

Die eGovernance-Plattform ist eine unabhängige Plattform der Wirtschaft für die Wirtschaft. Die Datenbasis wird treuhänderisch verwaltet, damit Kunden ihre Daten unabhängig vom jeweiligen Dienstleister für verschiedene Zwecke nutzen können. Diese Unabhängigkeit ist uns ein wichtiges Anliegen! Für Geldgeber ist aber ein gemeinnütziges Geschäftsmodell vordergründig nicht interessant.

Bisher sind wir ohne Fremdmittel ausgekommen. Dass wir damit so weit gekommen sind, macht uns stolz! Dies ist vor allem dem Engagement unserer Mitglieder (siehe unten) zu verdanken, insb. von

  • Peter de Waard, Syccess Freiburg
  • Stephan Wissel, Singapur
  • Kisters AG, Karlsruhe
  • :::tsm AG, Nürnberg

Sie haben alle unentgeltlich gearbeitet und werden dies auch weiter tun, bis wir die passenden Finanzierungsmöglichkeiten gefunden haben, die weiter unsere Unabhägigkeit gewährleisten. Natürlich fallen trotzdem Kosten an, z.B. für den Betrieb der Plattform, für Lizenzgebühren oder für Reisen.

Bitte unterstützen Sie uns, indem Sie ein Jahresabonnement erwerben: € 600 /a (oder € 50 /mon) zzgl. MwSt, keine automatische Verlängerung. Sie bekommen dafür einen persönlichen Zugang zum Wiki und zu internen Informationen zur eGovernance-Genossenschaft. Als Wiki-Autor können Sie sich diese Beiträge auch erarbeiten: Pro wichtigem Blog- oder Wissensbeitragbekommen Sie € 25 zzgl. MwSt. auf die Abbonnementgebühren gutgeschrieben. Am besten, Sie überweisen uns gleich den Jahresbeitrag auf das Konto

eGovernance-Initiative, Ulrich Schaaf
Kto-Nr 514300300
BLZ 733 500 00 (Sparkasse Allgäu)

oder richten einen Dauerauftrag ein. Sie erhalten dann Ihre Zugangsdaten und die Rechnung. Sachbeiträge sind aber ebenso sehr wichtig, damit die Datenbasis wächst! Ich werde mich ggf. telefonisch bei Ihnen melden, um Sie zum Mitmachen zu motivieren.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Schaaf

Die eGovernance-Initiative baut eine Internet-Plattform für Energie, Umwelt und Sicherheit auf, den eGovernance-Manager. Dieser hilft Unternehmen,die Chancen zu nutzen, die sich aus dem gesellschaftlichen Wandel ergeben, insb. aus Energiewende, Rohstoffknappheit, wirtschaftliche Verflechtung und Internet. Sie hilft, die wachsenden Anforderungen von Markt und Gesetzgeber in Bezug auf Umwelt, Sicherheit und Transparenz erfolgreich zu bewältigen.

 

Grafische Auswertungs-Software

Zur Auswertung der Strommessungen haben unsere Software-Spezialisten mit einer Open-Source Grafik-Bibliothek Data Driven Documents gearbeitet. Diese wird u.a. für die Visualisierungen in der New York Times verwendet. Hier sind Beispiele, wie man diese Bibliothek für Energiethemen nutzen kann.

Sankey-Diagramm

Einzelmessdiagramm

 

Diagramm für alle Messstellen

 

 

 

Hotelprojekt: Erfahrungen

Das Hotel Sonne hat mittlerweile die erste Energieberatung abgeschlossen. Sie wurde von der Energy Consulting Allgäu durchgeführt. Die eGovernance-Initiative führte dabei die internen Strommessungen mit dem Messkoffer durch.

Die Energieberater bescheinigtem dem Hotel, dass es "energetisch sehr gut aufgestellt" ist. Um so anspruchsvoller sind dort die Anforderungen an einen Nachweis, wo die Energieeffizienz noch zu steigern ist. Oberstes Prinzip bei der Beratung und bei allen weiteren Arbeiten ist die Zufriedenheit und der Komfort des Gastes.

Für alle Beteiligten war es eine Phase intensiven Lernens und fruchtbarer Diskussionen. Dazu einige - auch kritische - Befunde:

  • Die Konzentration auf den Stromverbrauch war richtig.
    Die Initialberatung hat einen Gesamtüberblick zur Energiesituation gebracht und hat die vorher getroffene Entscheidung, Strommessungen durchzuführen bestätigt.

  • Es ist realistisch, dass im Hotel trotz der guten Ausgangslage noch 10 - 20% bei den Stromkosten gespart werden können.
    Dies ist beim kräftigen Anstieg der Stromkosten natürlich sehr wünschenswert.

  • Die Einsparungen können durch eine Kombination aus Verbrauchsreduzierung und Senkung der Spitzenlast realisiert werden.
    Die Messungen sind dafür eine wichtige Grundlage.

  • Beim Umgang mit dem Messkoffer wurden wichtige Erfahrungen gemacht.
    Die temporären Messeinrichtungen sind neu und mussten bei dieser ersten Anwendung erprobt werden. Wie zu erwarten, lief nicht alles glatt; beim zweiten Anlauf konnten wir aber nachweisen, dass die Messungen verlässlich sind und weniger als 2% Abweichung in Bezug auf den Zähler des EVU haben.

  • Wichtig war die Zusammenarbeit mit den örtlichen Handwerkern und Planern sowie mit dem EVU.
    Sie haben bei der Zählerinstallation und bei der Ergebnis-Interpretation sehr geholfen.

  • Besonders hervorzuheben ist auch der Einsatz von Herrn Bonifatius Hanauer,
    der das Projekt vom Hotelbetreiber aus geleitet hat. Die Hotelleitung hat ihn dabei kräftig unterstützt und ist bei aller Vorsicht vom Nutzen der Arbeiten überzeugt.

gez. U. Schaaf