2015-09 Kommunale KWK
Bayern Innovativ (LINK) veranstaltete zusammen mit dem VKU Bayern (LINK) das Cluster-Forum
kommunale kwk
Wirtschaftlichkeit und Innovation
am 01. Oktober 2015 (LINK)
Das Programm der Veranstaltung finden Sie HIER.
Ich habe diese Tagung besucht und hier dokumentiert. Siehe die Unterdokumente.
Hier finden Sie die Teilnehmerliste (teilnehmerliste.pdf)
Die Tagung richtete sich vor allem an die Betreiber von Anlagen zur Kraftwärme-Kopplung (kwk) in Stadtwerken. Sie betreiben im Allgemeinen mittlere und große Blockheizkraftwerke (BHKW) im Zusammenhang mit kommunalen Nahwärmenetzen. Die Veranstaltung war vor allem dem Erhalt vorhandener größerer BHKW in Stadtwerken gewidmet. Diese werden derzeit, insb. durch fallende Strompreise an der Börse und geringere Subventionen, zunehmend unrentabel.
- KWK als Ergänzung zur volatilen E-Energie-Erzeugung für Energiewende unerlässlich
- Wärmewende als wichtiger Bestandteil der Energiewende wird noch nicht ausreichend gewürdigt
- Klimaziele ohne KWK nicht erreichbar; Ziel von 25% KWK-Stromerzeugung wurde insgeheim reduziert
- Betreiber von großen KWK-Anlagen (> 200 kW) kommen in wirtschaftlich unsicheres Fahrwasser
- Kleine KWK-Anlagen jedoch weiter interessant wenn Wärmeabnahme gesichert
- Nahwärmenetze als ‚Wärmesenke' unerlässlich
- Enorme technische Fortschritte bei KWK-Technik in letzten Jahren
- Interessante Dienstleistungsmodelle für Stadtwerke im Zusammenhang mit Contracting und Betrieb von Mini-KWK in Wohnhäusern
- Geschäftsmodelle der großen Energieerzeuger, aber auch der Stadtwerke kommen unter Druck
Die Vorträge im Einzelnen:
- KWK-Gesetz
- Strommarktdesign
- Ausschreibungsdesign für erneuerbare Energien
- Versorgungssicherheit,
- Umweltfreundlichkeit,
- Bezahlbarkeit
- 5 GW und 40 TWh
Spricht sich für höhere Förderung aus, damit Anlagen überhaupt erhalten werden können
- Kommunale Unternehmen werden auch unter Druck kommen, nicht nur die großen Energiefirmen (altes Oligopol: EnBW, RWE, EON)
- Dezentrale Energieversorgung braucht mehr KWK
- Energiewende braucht Dezentralität, dafür erforderlich: Wärmewende und neue Investitionen
- Netzausbau generiert neues Oligopol: Übertragungsnetzbetreiber
- Skepsis gegenüber europäischem Stromverbund
Szenario, dass Kohle- und Atomstrom aus dem EU-Ausland zu Grenzkosten nach DE geliefert werden und dort Preise kaputt machen.
Situation der N-ERGIE Nürnberg:
- Investition in Gaskraftwerk Irsching muss abgeschrieben werden, weil Politik die Gaskraftwerke unrentabel werden liess
- BHKW droht jetzt ähnliches Problem
- Nürnberg hat auch viel in KWK investiert:
> sehr großer Wärmespeicher als Abnehmer der KWK-Wärme
Podiumsdiskussion: Wolf, Hasler, Brautsch Schmitz-Grethlein
- Stadtwerke haben auch aus sozialer Verantwortung Preise nicht erhöhen können
- Ausschreibung der 2 GW-Reserve als KWK-Anlagen wird unter diesen Rahmenbedingungen nicht funktionieren
- Bestandssicherung ist vorrangig
- Beispiel Gaskraftwerk Irsching als Investitionsruine
- wo ist der Lichtstrahl
- andere Geschäftsmodelle bei kleinen Anlagen, schlaue Handwerker
- KWK-Gesetz unterscheidet die Kategorien der KWK; Probleme haben die großen der Stadtwerke, das sind 5%, die aber 95% des KWK-Stroms erzeugen
- Stadtwerk Haßfurt hat bereits ein Smart-Grid installiert: Smart-Meter in allen 17.000 Haushalten für Strom, Wärme, Gas, Wasser
- Produktion von erneuerbarer Energie größer als Verbrauch:
> Windkraft aus Bürgerwindpark
> PV-Anlagen vor allem mit O-W-Ausrichtung
> Nahwärmenetz
> Micro-BHKW in Häusern, vom Stadtwerk vorfinanziert (Contracting)
> Biogasanlage
> Power-to-gas-Anlage zur Speicherung von überschüssigem Strom
> mehrere größere BHKW der städtischen Betriebe
> Börsenpreismodell für Stromkosten
> Bürger als Prosumer und Investoren - Neubaugebiet mit „kaltem Nahwärmenetz“ 25 Grad im Sommer
Haßfurt gilt als Vorbildgemeinde für dezentrale Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen.
- Schulen, Altenheime etc.
- große Wohnanlagen mit Gewerbebetrieben
- unbegrenzte Anzahl von Kunden, wobei einzelne sich auch anderweitig versorgen können
gez. U. Schaaf