Blog from December, 2016

Mächler, Maker, Ingenieure

In Diskussionen höre ich immer die Skepsis gegenüber kleinen lokal tätigen Firmen:

  • 'Wir brauchen namhafte Hersteller.'
  • 'Ohne Zertifizierung geht gar nichts.'

Ich bezweifle nicht, dass es gute Hersteller mit Namen gibt oder dass es manchmal sinnvoll sein kann, die Außensicht eines Zertifizierers zu hören. In vielen Fällen sind darauf aufbauende Regulierungen aber nichts anderes als die Abschottung des eigenen Marktes vor unliebsamer Konkurrenz, ein künstliches Hochschrauben der Eingangshürden für Newcomer. So wie es im Mittelalter die Zünfte gemacht haben.

Darum ist die Tradition eines Dorfs hier in der Region so interessant: Mächler im Allgäu / Pfronten. Aus der Pfrontener Homepage: ". . . Denn hier waren sie frei von Zwängen regulierender Zünfte. Auch die Bauern waren frei von Leibeigenschaft. Und wo Freiheit herrscht, dort öffnen sich geistige Horizonte, entstehen neue gewagte Ideen und der Mut, diese in die Welt hinauszutragen." In Pfronten entwickelte sich aus dieser Tradition eine immer noch florierende feinmechanische Industrie mit Firmen, die am Weltmarkt tätig sind.

Das ist vergleichbar mit der Maker-Szene heute. Wikipedia dazu: "Maker (engl. für ‚Schöpfer‘ oder ‚Hersteller‘) ist die Bezeichnung für eine Subkultur, die man auch als Do-It-Yourself-Kultur mit dem Einsatz aktueller Technik beschreiben kann."  Die Maker sind heute weltweit vernetzt, helfen sich gegenseitig, z.B. beim Einsatz von 3-D-Druckern, indem sie sich über Internetforen austauschen. So entstehen auch erstaunliche Lösungen im Bereich Energiemessung und Gebäudesteuerung. Wie sich sowas anfühlt sehen Sie hier zum Thema Gebäudesteuerung externer Link. Die Makerszene hat auch idealistische Hintergründe, wie sich aus diesem Spiegel-Artikel ergibt.

  Namhafte Firmen und ihre Ingenieure tun sich schwer mit diesem bunten Haufen. Sie haben wohl auch berechtigte Befürchtungen, dass es da Entwicklungen gibt, deren Preis-Leistungsverhältnis ein ganz anderes ist. Spontane Reaktionen sind häufig Abwehr und Ausgrenzung.

Aber Vorsicht meine Herren Firmenleiter und Ingenieure mit Euren Regulierungsorganisationen: Wir müssen uns daran gewöhnen, dass die quirlige Internet-Welt den Unterschied zwischen Amateur und Ingenieur immer mehr verwischt.

gez. U. Schaaf

Erderwärmung

Wir leben in postfaktischen Zeiten, glauben gilt mehr als wissen?! Gibt es den Klimawandel oder nicht? (Siehe dazu die Pro- und Contra-Meinungen externer Link)

Trotzdem mal wieder ein Blick in die aktuelle NASA-Statistik:

Der Zahlenausschnitt zeigt die Temperatur-Änderungen in den Jahreszeiten Winter (DJF), Frühling (MAM), Sommer (JJA), Herbst (SON). Die Zahl 40 oben links bedeutet, dass die durchschnittliche Erdtemperatur im Winter 2001 um 0,40 Grad höher war als im Durchschnitt der Jahre 1951 bis 1980.

Obwohl die Erdbahnparameter (siehe Klimafakten externer Link) derzeit für eine langsame Abkühlung sorgen müssten, geht der Temperaturanstieg weiter, und offenbar ziemlich schnell.

gez. U. Schaaf

Energieverbund-Mail 2016-12

eENERGIE

Informationen für Teilnehmer und Interessenten des Energieverbund Tourismus
Dez 2016

 

Liebe Energieverbund-Interessenten,

hier eine weitere Mail zur Information:

Aktuelle Infos

  • Teilnehmer eMonitoring
    Mit den möglichen Teilnehmern habe ich gesprochen. Es sind jetzt 6 Hotels, die mir signalisiert haben, dass sie mitmachen:
    > Biohotel Eggensberger: Dort übernehmen wir die Daten von den installierten Zählern aus dem Steuerungssystem von Fa. Hörburger
    > Hotel Hirsch: Geplante Installation einer Messinfrastruktur im Rahmen des Um- und Neubaus
    > Hotel Luitpoldpark: Einrichtung einer neuen Messinfrastruktur
    > Hotel Sommer: Einrichtung eines zusätzlichen Messsystems neben vorhandenen Teilsystemen
    > Hotel Sonne: Geplante Installation einer Messinfrastruktur im Rahmen des Um- und Neubaus
    > Landhotel Seeg: Einrichtung einer neuen Messinfrastruktur
    Die Hotels Filser und Wiedemann möchten sich im Januar äußern. Für unsere Planungssicherheit bräuchten wir einen Letter-of-Intend (LOI) bis Mitte des Monats (2-Zeiler per eMail genügt), damit wir mit den Arbeiten im Januar beginnen können.
  • Technische Lösung
    Es ist nach unserer Überzeugung extrem wichtig, offene Systeme einzusetzen, damit man Monitoring & Lastmanagement schrittweise ausbauen und an den eigenen Bedarf anpassen kann. Am Markt gibt es viele attraktive Systeme, die dem Kunden aber häufig spezielle Mess- und Steuer-Hardware sowie Bussysteme vorschreiben. Grundsätzlich unterstützen wir beliebige Systeme, müssen aber immer abwägen, was eine Schnittstelle dazu kosten würde. Mögliche Anbieter von Monitoring-Systemen werden wir auf der eEnergie-Plattform nennen und beschreiben (siehe Monitoring & Lastmanagement).
    Wir haben selbst ein Angebot für ein eMonitoring vorbereitet und arbeiten dabei mit kostengünstigen Standard-Elektronikbausteinen. (Die Unterlagen dazu habe ich verteilt.) Dabei arbeiten wir mit dem Hauselektriker zusammen, der eigene oder von uns empfohlene Messegeräte installiert. Die Datenübernahme von den Messgeräten, die der Versorger installiert hat, ist möglich, verursacht aber Mehrkosten. Kostengünstig und offen soll die MSR-Infrastruktur sein.
  • Kontakt mit eGrid
    Herrn Bernhard Rindt von der AÜW-Tochter eGrid habe ich kürzlich getroffen. eGrid arbeitet an Themen der regionalen Energieversorgung, z.B:
    > Netzanalyse für den Umbau des Verteilnetzes zum Smart-Grid
    > Netzmessung als Voraussetzung für die Optimierung
    > Netzoptimierung mit Monitoring und Batteriespeichern
    Dieser Kontakt ist sehr hilfreich, weil wir uns über Themen der regionalen Energieversorgung austauschen können, z.B. auch über den geplanten Stromhandel.
  • Neues KWK-Gesetz
    Viele Häuser betreiben schon Blockheizkraftwerke (BHKW) oder planen es. Mit einem geänderten KWK-Gesetz 2017 gibt es neue Förderungsrichtlinien. Wenn bei Ihrem BHKW eine größere Reparatur ansteht oder wenn Sie ein neues Gerät erwerben wollen, könnte das Jahresende ein wichtiges Datum sein. Siehe dazu die Nachricht des BHKW-Infozentrums vom November externer Link.

Energieverbund-Wiki

Thema dieser Energieverbund-Mail ist der Erfahrungs- und Wissensaustausch. Wir sind überzeugt, dass eine Wiki-Plattform notwendig ist, auf der interessantes Wissen für Tourismusbetriebe gesammelt und unter Kollegen geteilt wird. Wir haben damit begonnen, eine solche Wissensammlung anzulegen. Siehe www.eenergie.net/wiki

  • Dort wird etwa über Fallbeispiele berichtet:
    Gerade kürzlich gab es einen Eintrag zu einem einfachen eMonitoring-Beispiel, das in Nesselwang externer Link eingerichtet wurde. Solche Lösungen sind aus meiner Sicht kurzfristig realisierbar und rechnen sich.
  • Im Bereich Werkzeuge befindet sich eine Sammlung von technischen Lösungen, u.a. für
    > Blockheizkraftwerke (BHKW) externer Link
    > Wärme- und Kälteanlagen externer Link
    > Stromspeicherung in Batterien externer Link
    > Steuerbare Verbrauchsgeräte, hier Miele externer Link

Diese Informationssammlungen können nicht vollständig sein! Sie sollen nur Wissen zusammentragen, das im Umfeld des Energieverbunds aktuell gebraucht und unter Kollegen geteilt wird. Jeder kann selbst Einträge machen: Autoren bitte bei uns melden! Oder geben Sie uns einen Hinweis, damit wir ggf. die Dokumentation übernehmen.

Auf der Wiki-Plattform wird auch aktuelle Informationen als Blog (http://www.eenergie.net/wiki/blog) geführt. Dort haben wir Nachrichten veröffentlicht, die uns interessant erschienen, etwa die neuesten Regelungen im EEG (Erneuerbare Energiengesetz) externer Link. Auch hier wünschen wir uns die aktive Mitarbeit der Teilnehmer als Autoren.

  • In einem speziellen Bereich Meinung / Ideen & Streitfragen wurde damit begonnen, Pro- und Contra-Meinungen darzustellen.
    Ein neuer Eintrag beschäftigt sich z.B. mit einer abweichenden Meinung zum Strommarkdesign der Zukunft: Dezentrale, teilautarke Strominseln zusammenschalten externer Link.

Die Wiki-Plattform soll auch als Kollaborationsplattform dienen. Für einzelne Projekte werden sog. Workareas mit Projekt-Informationen, die i.d.R. nur den Projektteilnehmern zugänglich sind, eingerichtet.

Die Workarea Energieverbund Tourismus enthält z.B. Informationen über Projektgespräche
> Gespräche, deren Inhalt allgemein zugänglich ist, z.B. das Gespräch im Tourismusverein externer Link
> Interne Gespräche, die nur den Projektteilnehmern mitgeteilt werden; dazu ist eine Anmeldung erforderlich: Benutzer 'energieverbund' (Passwort bitte von mir abfragen)

Meine bisherigen Erfahrungen mit diesem Wiki-Werkzeug sind gemischt: Einerseits höre ich in Gesprächen, dass man einzelne Infos gern gelesen hat und interessant fand. Andererseits bleibt das wünschenswerte Feedback einfach aus; dabei wäre es für die Autoren wirklich wichtig!

Dabei geht es ganz einfach!

Bloß den -Knopf links unten drücken oder einen Kommentar ins Feld darunter schreiben.

gez. U. Schaaf

PS: Und bitte an den LOI denken

 

Der Energieverbund Tourismus ist ein Zusammenschluss von Tourismusbetrieben zur Förderung einer nachhaltigen und regionalen Energiewende. Er steht auch anderen Betrieben offen, die erneuerbare Energien regional erzeugen, nutzen oder speichern. Der Energieverbund wird dazu beitragen, (a) die Energiesysteme der Einzelbetriebe laufend zu verbessern und damit Kosten zu sparen, (b) die Vorteile zu erschließen, die durch eine Kooperation benachbarter oder über lokale Netze verbundener Betriebe entstehen, (c) den Tourismus und die einheimische Wirtschaft zu fördern durch mehr regionale Wertschöpfung und die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus-Image.

 

 

 

 

 

externer Link