Wärmenetze
Welche Rolle spielen Wärmenetze bei der Umwandlung des Gebäudesystems hin zu erneuerbaren Energien? In der Politik sind Wärmenetze mittlerweile ‘angekommen’; sie werden beim Bund und bei der EU als wesentliche Werkzeuge der Wärmewende angesehen.
Da gibt es zunächst die existierenden städtischen Wärmenetze, die meist an großen Kraftwerken angeschlossen sind, meist mit Kohle, Gas oder Öl betrieben.
Diese Netze nutzen die überschüssige Wärmeenergie, die in größeren Stromkraftwerken entsteht und häufig über die Kühltürme abgegeben wird: Nutzung von 'Wegwerf-Energie'.
Man kann sagen: Wärmenetze sparen so Primärenergie, die sonst die Umwelt erwärmt.
Diese großen städischen Wärmenetze sollen ausgebaut und dekarbonisiert werden, also mit erneuerbarer Energie versorgt werden, z.B. mit Solarthemie oder Großwärmepumpen.
Daneben gibt es auch kleinere Wärmenetze, sog. Nahwärmenetze, die vor allem im lokalen Umfeld, in Quartieren oder in dörflicher Umgebung entstehen. Dabei wird meist erneuerbare Energie eingesetzt. Ein recht anschaulicher Vortrag über Bioenergiedörfer stammt von Bene Müller, Vorstand der Gesellschaft ‘solarcomplex ag’.
Eine besondere Kategorie von Nahwärmenetzen sind die sog. ‘kalten Nahwärmenetze’. Was sich wie ein Widerspruch in sich anhört, meint Wärmenetze die im niedrigen Temperaturbereich arbeiten, z.B. zwischen 10 und 20° C. Sie nutzen vor allem Abwärme, etwa aus Kläranlagen, die dann beim Abnehmer mit Wärmepumpen auf die benötigte Vorlauftemperatur gehoben werden.