Redispatch 2.0 - Stromnetze stabil halten

Mit zunehmendem Anteil von erneuerbarem Strom wird die Stabilisierung der Stromnetze anspruchsvoller. Bisher mussten nur die großen Kraftwerke gesteuert werden. So wurden z.B. bei Überschussstrom häufig die großen Windkraftanlagen im Norden der Republik abgeregelt. Das nannte man Redispatch, zu deutsch etwa Neuauslegung oder Neudisposition.

Mit Redispatch 2.0 sollen jetzt auch kleinere Anlagen zum Ausgleich von Spannungsschwankungen herangezogen werden. Dazu bedarf es einer automatisierten Kommunikation zwischen den Netzbetreibern, damit die Regelung des Stromnetzes abgestimmt erfolgen kann.

Der bdew hat dazu ein Papier veröffentlicht, das die verschiedenen Nachrichten standardisieren soll: Detailprozesse für die Netzbetreiberkoordination im Redispatch 2.0.

Das Thema wird erläutert in Energiewirtschaft Einfach von Karsten Eckard.

Der Redispatch 2.0 wurde im NABEG (Netzausbau Beschleunigungsgesetz) gesetzlich verankert. Er sieht vor, dass auch kleine Stromerzeugungsanlagen in den Redispatch einbezogen werden sollen. Damit wird eine Stromregelung eingeführt, die netzübergreifend stattfindet.

Diese Regelung ist umstritten, weil sie - so die Kritiker - zu einem zentralistischen Energiesystem führt.