Wie heizen?
Wir konnten zusammen mit den Klimaarbeitskreisen Füssen und Roßhaupten einen erfahrenen Heizungsexperten, Martin Lohrmann gewinnen, am 14.06.23 einen Vortrag bei uns in Seeg zu halten: Klimakrise - Wärmewende.
Die teils hysterische Diskussion um das neue GEG (Gebäudeenergiegesetz, alias ‘Heizungshammer’) hat die Bürger in Seeg und in den Nachbargemeinden aufgeschreckt. Sie haben uns vom Energiearbeitskreis im Bürgerforum Seeg gebeten, verlässliche Informationen einzuholen.
Download der Vortragsfolien von Martin Lohrmann
Kernaussagen von Lohrmann:
Es muss dringend gehandelt werden!
Es reicht nicht mehr “ein bisschen zu sparen”. Wir müssen vielmehr den CO2-Ausstoß vollständig stoppen.
Nicht gleich losrennen!
Schnellschüsse können der Weg in eine neue Sackgasse sein. In Ruhe überlegen, was geschehen muss.Wärmepumpen mit erneuerbarem Strom sieht er als wichtigste Lösung,
und weist auf die skandinavischen Vorbilder (Norwegen, Schweden, Finnland) hin. Wärmepumpen verwenden Umweltwärme aus der Luft, aus dem Grundwasser oder aus Geothermie und bringen diese auf das gewünschte Temperatur-Niveau. Das erfolgt meistens wird mit Strom, wobei aus 1 kWh Strom einige kWh Wärme entstehen.Vorlauf-Temperaturen senken.
Das gesamte Heizungssystem muss betrachtet werden. Wärmepumpen können bei geringeren Vorlauf-Temperaturen in den Gebäudeheizungen effizienter arbeiten. Das ist auch im Altbaubestand möglich. Lohrmann empfiehlt, dies an kalten Tagen zu erproben. Bei reduzierter Vorlauf-Temperatur (ohne Nachtabsenkung) kann in den Räumen festgestellt werden, wo etwa bessere Fenster-Dämmungen oder größere Heizkörper nötig sind.Gebäude und Heizungssystem zusammen betrachten.
Um das Heizen klimaneutral zu machen, muss nicht immer ein Maximal-Aufwand betrieben werden. Oft genügen kleinere Maßnahmen, um wesentliche Einsparungen zu erreichen.
Praxis-Beispiele
Im zweiten Teil der Veranstaltung sollten Gebäudebeispiele aus Seeg und Umgebung diskutiert werden. Welche Möglichkeiten bestehen für die Hausbesitzer, beim Heizen zu sparen.
Unten sind die Häuser abgebildet, deren Besitzer sich bereiterklärt haben, ihre Energiesituation öffentlich zu erörtern. Vielen Dank für diese Bereitschaft!
Dies konnte nur kurz behandelt werden. Detaillierter ist dies in einer Nachbereitungs-Veranstaltung am 29.06.2023 erfolgt.
Angesprochen wurde auch, wie die Hausbesitzer jenseits der öffentlichen Energie-Beratungsprogramme vorgehen sollen. Diese sind bisher nicht sehr erfolgreich verlaufen. Lohrmann empfahl eine Beratung im Nachbarn- und Bekanntenkreis. Auch dies wurde am 29.06. weiter erörtert.
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gez. U. Schaaf
gez. U. Schaaf