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Smart Grid Weidach

Für die Energieversorgung des Quartiers ist eine dezentrale Stromversorgung wünschenswert. Jedes Einzelgebäude soll sich zunächst mit Eigenstrom versorgen. Photovoltaik-Strom (PV-Strom) vom eigenen Dach wird von allen Bewohnern genutzt. Wenn darüber hinaus PV-Strom anfällt soll dieser den Nachbarn im Quartier zur Verfügung stehen.

Auf allen geeigneten Dächern im Quartier werden PV-Elemente benötigt.

Ziel ist es den Strombedarf der Wärmepumpen sowie den übrigen Strom weitestgehend im Quartier zu erzeugen und zu verbrauchen. Wenn darüber hinaus Strom erzeugt wird, kann dieser zum Verbrauch in der Stadt Füssen eingespeist werden.

Im Sommer wird es einfacher sein, mit dem PV-Strom das Warmwasser (über die Wärmepumpen) zu erhitzen und den übrigen Strombedarf zu decken, für Haushalte und für die wachsende Elektromobilität.

Anspruchsvoller wird es im Winter sein, eine Eigenstromversorgung des Quartiers zu erreichen. Dazu muss vermutlich ein kleines Gaskraftwerk (BHKW) im Quartier oder in der Nachbarschaft errichtet werden. Dieses kann je nach Auslegung auch im Winter klimafreundlichen Strom erzeugen, so wie dies z.B. bei den Quartierkonzepten der EDG erfolgt. (Siehe Kapitel Beispiele)

Mit dem Stichwort Smart Grid ist eine Energiezelle - hier das Stromnetz im Quartier - gemeint. Smart Grids werden eingesetzt, um den automatischen Ausgleich zwischen wechselndem Stromangebot aus Wind & Sonne mit dem Stromverbrauch in einer Zelle (Grid) zu schaffen. Wikipedia dazu. Die Energiezelle Weidach würde intern diesen Ausgleich bewirken und sich im Falle von Überschuss-Strom oder von zu geringem Angebot mit Nachbarzellen ausgleichen. Eine Größenordnung für das Stromaufkommen sieht wie folgt aus:

  • Stromverbrauch von ca. 140 Haushalten je 2.500 kWh/a
    ergibt 350 MWh/a (1 MWh = 1.000 kWh)

  • Stromverbrauch der Wärmepumpen bei COP = 3,5: 660 MWh Wärme/3,5
    ergibt 180 MWh/a

  • Stromverbrauch Elektromobilität bei 100 E-Autos, je Ladung 20 kWh, 150 Ladungen/a
    ergibt 740 MWh/a

Das Angebot an PV-Strom aus dem Quartier dürfte bei voller Nutzung der geeigneten Dachflächen (O/S/W) von ca 5600 qm bei max 1.200 MWh/a liegen, die jedoch nicht vollständig für den Eigenverbrauch zur Verfügung stehen.

Ein Smart Grid muss schrittweise aufgebaut werden. Dafür sind in den kommenden Jahren noch viele Innovationen bei der Stromsteuerung nötig.

Alles spricht dafür, dass die Grundlagen für eine integrierte Quartiersversorgung heute gelegt werden, um das Quartier für eine klimaneutrale Zukunft fit zu machen.

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