Blog Energie&Umwelt
Monitoring: Strom für Tourismus & Landwirtschaft
Überblick
Der Energieverbund Tourismus-Landwirtschaft ist eine Gruppe von Füssener Hotels und Landwirten aus der Region. Sie möchten sich gegenseitig unterstützen, damit eine schonende Wirtschaftsweise das Klima schützt und beiden Branchen nützt: Triple-Win!
Hoteliers kaufen den Landwirten überschüssigen Strom von den großen PV-Anlagen auf landwirtschaftlichen Gebäuden ab. Damit verbessern sie ihre Klimabilanz und können Gäste für sanften Tourismus gewinnen.
Landwirte werden unterstützt, damit sich ausgeförderte PV-Anlagen weiter lohnen und sie finanzielle Spielräume für eine schonende Landwirtschaft bekommen.
Wenn die Betriebe aus beiden Branchen eng zusammenarbeiten, wird die schöne Allgäuer Landschaft geschützt. Die landwirtschaftlich genutzten Böden behalten ihre Fruchtbarkeit und laden Gäste zur Erholung ein.
Projekte
Tourismusbetriebe und Landwirte können schrittweise eine klimaneutrale Stromversorgung verwirklichen. Dazu wurden in mehreren Projekten die Grundlagen gelegt
Seit mehreren Jahren gibt es ein Strom-Monitoring, bei dem Stromverbrauch und Eigenerzeugung von Strom in vier Hotels 1/4-Std-genau gemessen werden. Die Auswertungen zeigen, dass bereits viel erreicht wurde, dass es aber noch viel zu tun gibt, um das große Ziel zu erreichen. (Siehe Unterdokument)
Simulation einer Stromlieferung von Landwirten an Hotels: Der Strombedarf eines Hotels wurde 1/4-Std-genau mit den Daten eines landwirtschaftlichen Betriebs für einen Beispielmonat abgeglichen. Dabei zeigte sich, dass vom Stromüberschuss beim Landwirt ein Gutteil im Hotel genutzt werden kann, zumal im Hotel weitere eAuto-Ladestellen geplant sind. (Siehe Unterdokument) Es zeigte sich auch, dass beim Landwirt Stromspeicher und weitere PV-Anlagen für diesen Zweck sinnvoll wären.
Wenn Landwirte erneuerbaren Strom an Hotels direkt verkaufen können, lohnen sich der Weiterbetrieb ausgeförderter Anlagen und Investitionen in neue Anlagen.
Hintergrund
Hotels und Gaststätten brauchen viel Strom für den täglichen Betrieb, für ihre Gäste in den Zimmern, für die Zubereitung der Speisen und für Bewirtung. Viel Strom benötigt aber auch die Wäsche, die Kühlung der Lebensmittel und zunehmend auch die elektronischen Geräte und eAutos der Gäste.
Gleichzeitig erwarten die Gäste einen ‘sanften Tourismus’, der Natur und Ressorcen schont. Viele Hotels im südlichen Ostallgäu setzen deshalb auf erneuerbaren Strom aus PV-Anlagen und aus kleinen Gaskraftwerken (BHKW), die dann einspringen, wenn die Sonne nicht scheint. Letztere geben auch überschüssige Wärme an die Heizung der Häuser, manchmal auch an Hotel-Schwimmbäder ab.
Da die eigenen Dächer der Tourismusbetriebe für deren beträchtlichen Strombedarf oft nicht ausreichen, wird PV-Strom aus der Umgebung genutzt. Das sind häufig landwirtschaftliche Betriebe, die mit großen PV-Anlagen auf Hallen- und Scheunendächern, erneuerbaren Strom in das Verteilnetz der Region einspeichern.
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