Strom-Monitoring in Hotels

Der Energieverbund Tourismus - Landwirtschaft wertet im Auftrag der beteiligten Hotels täglich deren Stromdaten aus. So entsteht ein detaillierter Überblick wie sich Stromverbrauch und Eigenstromerzeugung entwickeln.

Strombedarf eines Beispielhotels

Die Abbildung zeigt die Stromdaten eines Hotels, von der X-Achse nach oben den Verbrauch und nach unten die Erzeugung.

Erläuterung:

Dargestellt sind vier Tage, vom 29.06.23 bis und mit 02.07. eine Zeitspanne wo die Sonne am meisten scheint. Siehe gelbe Fläche nach unten.
Die blaue Linie oben zeigt den Gesamtverbrauch. Klar ersichtlich sind die Tagesverläufe mit Tälern in der Nacht und Spitzen am Morgen und Abend, in diesem Hotel auch mittags, weil gekocht wird.
Die grüne Fläche stellt die Stromlieferung des Versorgers dar, die geringer ist, wenn die Sonne scheint (gelbe Fläche nach unten) und vor allem dann, wenn das BHKW läuft (blaue Fläche nach unten, ab 30.06. 14 h)
Die Lieferung der PV-Anlage (gelbe Fläche nach unten) folgt dem Sonnenverlauf, mittags die jeweilige Spitze. Mitte des Jahres ist die Dauer des Sonnenscheins am längsten.
Das BHKW (hellblaue Fläche nach unten) arbeitete am 29.06. nicht und startete erste am 30.06. um ca.14 h. Sehr deutlich ist dadurch der geringere Strombezug aus dem Netz.
Die kleinen dunkelblauen Spitzchen nach unten am 01. und 02.07. zeigen einen kleinen Stromüberschuss, der ins Netz eingespeichert wird.

Strombedarf Tourismus

Insgesamt sind derzeit (2023) vier Hotels beim Monitoring beteiligt. Deren Daten werden zusammengefasst. Zu Summendaten zusammengefasst ergeben sich Hinweise auf den Strombedarf von Tourismusbetrieben.

Erläuterung:

Dargestellt sind die gleichen vier Tage wie oben, vom 29.06.23 bis und mit 02.07. Die Daten der vier beteiligten Hotels wurden zusammengefasst. Zu Vergleichszwecken ist der Strombezug des Eisstadions (BLZ Bundesleistungszentrum) als grüne Linie oben eingetragen.
Die lila Fläche von der X-Achse nach oben ist der Strombezug, den die vier Hotels¹⁾ aus dem Netz beziehen. Die Nutzung von selbst erzeugtem Strom ist bereits abgezogen. Der vom Versorger bezogene Strom stammt teilweise auch aus erneuerbaren Quellen, in welchem Umfang ist leider nicht bekannt.
Der Strom in der lila Fläche muss also in den nächsten Jahren ebenfalls (zum überwiegenden Teil) durch erneuerbaren Strom ersetzt werden. Dies bedarf noch einiger Anstrengungen.
Die Stromerzeugung der vier Betriebe, von der X-Achse nach unten dargestellt, ist im Vergleich zum Strombezug noch verbesserungsbedürftig, zumal der selbst erzeugte Strom zu einem Gutteil bereits in den Häusern selbst verbraucht wurde. Ein Zukauf von landwirtschaftlichen Betrieben würde sich anbieten.
Der von den Hotels eingespeiste Strom, der nicht selbst verbraucht wurde, ist in den dunkelgelben Spitzen innerhalb der PV-Erzeugung (hellgelb) sichtbar. Stromspeicher könnten vielleicht helfen, dass dieser in den Häusern selbst morgens und abends genutzt werden kann.
Das BLZ braucht mehr Strom, als die 4 Hotels zusammen.

Datengrundlagen

Der hiesige Stromversorger, die Elektrizitätswerke Reutte (EWR) übermittelt täglich die Stromdaten der Hotels, die sich dem Strom-Monitoring angeschlossen haben. Um 10 h des Folgetags stehen die Daten im 1/4-Std-Rhythmus in der enerviso-Datenbank (egrid) zur Verfügung und können dort dargestellt und ausgewertet werden. Dies erfolgt in den letzten Jahren über eine standardisierte Schnittstelle (MSCONS). Früher (seit 2016) wurden csv-Dateien monatlich übermittelt.

¹Biohotel Eggensberger, Hotel Geiger, Hoteldorf Hartung, Hotel Hirsch