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Newsletter 10: Klimaregion Füssener Land

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Newsletter 9: Den Krisen trotzen!
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Altstadt Füssen (Wikipedia Commons)

Die Stadt Füssen mit ihren Umlandgemein-den soll zu einer Klimaregion werden. Das ist eine große Herausforderung.

Die denkmal-geschützte Altstadt (rechts im Bild) benötigt viel Wärme und wird überwiegend mit fossilen Energien - Öl und Gas - beheizt.

Der Fluss Lech versorgte den ehemaligen Industrie-Standort Hanfwerke (auf der anderen Flussseite links) mit Strom und versorgt immer noch ein kleines Wasserkraftwerk.

Dieser Jahres-Newsletter berichtet über die vielen Diskussionen und Vorträge, die das Thema aufbereitet haben. Er soll den Übergang vom Reden in’s Tun anstoßen.

Diskussionen, Vorträge

Ziel dieser Diskussionen im Jahr 2024 war es, die Zivilgesellschaft zu mobilisieren, damit die Energiewende gelingt.

Mit unseren Vorträgen und Veranstaltungen haben wir im Füssener Land erfreuliche Erfolge erzielen können:

  • Der Klimabeirat des Füssener Stadtrats beschäftigte sich mit den dringenden Fragen des Klimaschutzes und der Energiewende:
    Der Füssener Stadtrat beauftragte einen Energienutzungsplan, der nun vorliegt.

    Die ‘HeatMap’ aus dem Plan zeigt den Wärmebedarf im Stadtgebiet Füssen

    Der Klimabeirat hat sich dazu geäußert und wird auch die nachfolgende Wärmeplanung begleiten.

  • Mit dem Fortbildungszentrum Eggensberger gab es monatliche Vorträge von renommierten Referenten zur Thematik ‘Klima und Energie’. Hier die Vorträge 2024

    Die Vorträge waren alle gut besucht und fanden ein gutes, oft ein begeistertes Echo.

  • Die Gemeinden im Füssener Land (südlicher Teil des Landkreises Ostallgäu) haben sich vernetzt und konnten viele Informationsveranstaltungen teilen. Einige Beispiele:

    • Gemeinde Nesselwang: Vorstudie für ein Nahwärmenetz, Durchführung einer Wärmeplanung

    • Gemeinde Pfronten: Fortsetzung des EU-Programms ‘European Energy Award’

    • Gemeinde Roßhaupten: Gründung der Genossenschaft Drachenenergie, Vorplanung für Agri-PV

    • Gemeinde Seeg: Veranstaltungen zum Thema ‘Heizen’, Vorplanungen für Wärmenetze, Erweiterung vorhandenes Netz, Neubau eines neuen Netzes

Klimakolumne in der Füssener Zeitung

Die Lokalredaktion der Allgäuer Zeitung hat mir die Möglichkeit eingeräumt, eine Kolumne zum Klimaschutz im Füssener Land zu schreiben. Das sind die bisherigen Beiträge:

  • Die Bürgerbeteiligung ist der Knackpunkt (AZ Ostallgäu am 08.08.24)
    Noch kommt der Klimaschutz im Füssener Land nur langsam voran. Mehrere Orte haben zwar Gutachten in Auftrag gegeben. Doch werden danach tatsächlich konkrete Projekte realisiert?

  • Beim Strom funktioniert’s ja auch (AZ Ostallgäu am 02.09.24)
    Eine gemeinsame Wärmeversorgung können sich viele nicht vorstellen. Welche Vorteile winken.

  • Grünen Strom speichern (AZ Ostallgäu am 24.09.24)
    Auf dem Papier hat das Ostallgäu Strom aus erneuerbaren Quellen im Überfluss. Doch der entsteht vor allem im Sommer. Was passieren sollte, um das ganze Jahr über den Bedarf abzudecken.

  • Einmalige Schönheit bewahren (AZ Ostallgäu am 30.11.24)
    Wie Landwirtschaft und Tourismus auch in Sachen Klimawandel Hand in Hand arbeiten können.

Durchgängig wurde argumentiert, dass die Zivilgesellschaft den Klimaschutz antreiben muss, zusammen mit Wirtschaft und Politik.

Vom Reden in’s Tun kommen

Die Veröffentlichungen wurden sehr positiv aufgenommen. Schließlich ist es ja sympatisch Bürgerbeteiligung für den Klimaschutz zu fordern.

Aber ist es auch wirksam? Das kommende Jahr wird es zeigen.

Die zaghaften Ansätze in den Gemeinden des Füssener Lands für Wärmenetze oder PV-Anlagen in Bürgerhand werden hoffentlich nicht versanden. Allzu leicht können Hindernisse bei Genehmigungs-vorgängen oder bei der Finanzierung zum Scheitern führen.

Was mir persönlich aber am meisten Sorgen bereitet, ist die klammheimliche Ablehnung vieler Mitbürger mühsame Änderungen in Kauf zu nehmen: Häufig hörte ich, dass die Erwartung eines Regierungswechsels in Berlin jetzt erstmal keine Aktivitäten für den Klimaschutz erfordert.

Heute, am letzten Tag des Jahres 2024 darf ich mir dazu eine Meinung leisten: Ich kann niemanden ernst nehmen, der glaubt, dass mit einer neuen Regierung die Probleme des Klimawandels verschwinden. Das ist nicht sehr hilfreich!

Es wird uns als Zivilgesellschaft nichts anderes übrig bleiben, als geduldig die dicken Bretter zu bohren. Natürlich werden wir weiter über den besten Weg streiten. Wir sollten dabei aber respektvoll miteinander umgehen.

In diesem Sinne wünsche ich uns ein erfolgreiches neues Jahr und viele kleine Schritte zur Bewältigung der Herausforderungen.

 

gez. U. Schaaf
31.12.2024

 

 

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